Interview mit Dr. Wiebke Ankersen

Wie arbeiten eigentlich die ddp-Jurys?

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Dr. Wiebke Ankersen
Geschäftsführerin der AllBright Stiftung

Unterschiedlichste Bewerbungen, die Qual der Wahl – das kommt nun auf die jeweiligen ddp-Jurys zu: Aber auf welcher Basis nominieren sie eigentlich die inspirierendsten Projekte ihrer Kategorie? Das erklärt Dr. Wiebke Ankersen im Interview. Sie ist Geschäftsführerin der AllBright Stiftung gGmbH und Jurymitglied in der Kategorie Diversity. 

Frau Ankersen, Ihre Leidenschaft ist die wachsende Vielfalt von Belegschaften …

 … und deshalb sitze ich sehr gern in der ddp-Diversity-Jury. Meine spezielle Kompetenz dort ist die Geschlechterdiversität. Meine Kolleginnen und Kollegen bringen Expertise für andere Vielfaltsdimensionen wie beispielsweise Alter, Religion, körperliche und geistige Fähigkeiten, Herkunft oder Sexualität ein. Zusammen versuchen wir, in der Jury möglichst viele Aspekte, die das komplexe Thema Diversity ausmachen, widerzuspiegeln, damit wir die Bewerbungen auch qualifiziert und fair im Sinne der Vielfalt beurteilen können. 

Wie funktioniert die Jury-Arbeit praktisch?

Wir gehen in drei Schritten vor. Zunächst sichtet jeder für sich die eingereichten Bewerbungen und bestimmt seine drei Favoriten. Dann tauschen wir uns in der Gruppe aus, vergleichen die Ausgewählten, ermitteln offene Fragen, die wir mit den einreichenden Unternehmen und Initiativen noch klären. In einer digitalen „Unconference“ können sich die Projekte auch kurz „live“ präsentieren. In einer dritten Runde legen wir uns dann endgültig auf die drei Nominierten fest und bestimmen auch schon das siegreiche Projekt, das später den Preis erhält. 

Warum ist es wichtig, nicht nur ein bestes Projekt zu küren, sondern zunächst drei Nominierte zu benennen? 

Wir möchten mit dem Preis eine Bühne für gute Ideen schaffen, wollen viele gute Lösungen in Gesellschaft und Wirtschaft tragen. Lediglich die Besten vorzustellen, wäre da ein zu kleiner Ausschnitt. Und natürlich erhöht es auch die Spannung. Welche Kriterien müssen die siegreichen Projekte erfüllen? Jedes eingereichte Projekt egal welcher Kategorie muss helfen, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern – das versteht sich von selbst. Es soll zudem innovativ und wirksam sein, zugleich Signalwirkung haben, inspirieren und übertragbar sein. Letzteres ist uns sehr wichtig. Von den Projekten sollen auch andere Unternehmen und gesellschaftliche Initiativen lernen, sie nachmachen können. Damit sich die Wirkung steigert. 

Was bedeutet Ihnen die Jury-Arbeit ganz persönlich? 

Es ist ein Privileg, sich in diesen von Kriegen und Krisen geprägten Zeiten mit so positiven Ideen zu beschäftigen. Ich freue mich darüber, gute Lösungen sichtbar machen zu können. Wir haben noch viel zu tun – gleichzeitig zeigen uns die Bewerbungen, dass wir auch schon dabei vorankommen, die Welt besser, fairer, demografiefester zu machen. Das ist großartig und gibt viel Kraft und Energie. 

Vielen Dank für die interessanten Einblicke.