Preisträger: Gelebte Diversity
Hochschule für Gesundheit Bochum: Stadtteillabor Bochum
Gesundheit ist nicht gleich Gesundheit. Ob man gesund bleibt und wie schnell man etwa nach einer Krankheit wieder gesundet, hängt von vielen, auch sozialen, Faktoren ab. Dieser gesundheitlichen Ungleichheit in migrantischen Stadtteilen in Bochum setzt das Projekt „Stadtteillabor Bochum“ den Community Forscher*innen-Ansatz entgegen. Die Forschungsmethode zeichnet sich dadurch aus, dass sie mithilfe von Community-Forscher*innen aus zahlreichen Herkunftsländern, die über Probleme in ihrem Stadtteil forschen, vermeintlich schwer erreichbare Zielgruppen in die Wissensproduktion und Bedarfserhebung zu relevanten Themen einbezieht und mithilfe dieses Wissens bedarfsgerechte Interventionen entwickelt und durchführt.
Das Projekt macht Migrant*innen zu Expert*innen ihrer Lebenswelten und Community-Forscher*innen. Sie sind es, die universitäres Wissen in ihre Stadtteile bringen, bedarfsgerechte Interventionen entwickeln, gesundheitsbezogene Projekte und Aktionen umsetzen und so
die Verhältnisse in ihren Stadtteilen positiv verändern.
„Was uns besonders begeistert ist, dass das Projekt aus dem geistigen Elfenbeinturm herausgeht und die Kompetenzen im Stadtteil bei den Betroffenen sucht. Es sind die Stadtteilforscher*innen, die im Vordergrund stehen. Die Betroffenen abzuholen und deren Kompetenzen einfließen zu lassen, ist etwas Besonderes. Es ist auf andere Stadtteile skalierbar und zeigt Empowerment auf praktische Art und Weise. Mit dem Preis wollen wir dazu beitragen, dass die Stadtteilforscher*innen sich wertgeschätzt fühlen.“