Preisträger*in: Sonderpreis NextPractice
Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main für das Projekt „Kultur auf Rezept“

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Einsam sein? Keinen Anschluss finden? Darüber krank werden? Insbesondere älteren Menschen passiert das zunehmend. Laut dem Einsamkeitsbarometer 2024 der Bundesregierung sind es vor allem Personen über 75 Jahre, die im Längsschnitt am stärksten von Einsamkeit betroffen sind. Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt stellte diesem Trend “eine kühne Innovation“ entgegen – wie es Laudator Andreas Greve vom nextpractice-Institut ausdrückt. Es verschrieb Betroffenen in den vergangenen zwei Jahren „Kultur auf Rezept“ und damit die Teilnahme an maßgeschneiderten kulturellen Aktivitäten. Ziel des Projekts war es, durch kulturelle Verschreibungen Einsamkeit zu mindern. Ob Kunstausstellung oder Malkurs: Die Teilnahme an Veranstaltungen, die Begegnungen mit anderen, der Wissenserwerb, das Antesten neuer Talente – all das fördert die Resilienz und die Gesundheit, so die Idee. Dafür kooperieren die Stadt, professionelle Künstler*innen, Museen, Hausärzt*innen und Selbsthilfegruppen.
Das Rezept geht im Übrigen auf, erzählt eine der Projektleiter*innen, Jana Eckert, auf der Preisverleihung: „So besserte sich das Rheuma einer Teilnehmerin noch während eines Malkurses rasant, zwei andere Teilnehmende verliebten sich ineinander, was ebenfalls gesundheitsförderlich ist.“ Was für eine tolle Bilanz oder, um nochmals Andreas Greve zu zitieren: „ein Projekt mit lauter Aha-Momenten“.
Culture on Prescription in Europe (Kultur auf Rezept) wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren bis März 2024 von der EU kofinanziert und fand in Deutschland in Frankfurt am Main statt, ansonsten in Irland, Belgien, den Niederlanden, Rumänien und Portugal. Frankfurt plant aktuell, „Kultur auf Rezept“ im Gesundheitsamt fortzuführen. Hier erfahrt ihr mehr.
