Nominiert: Gemeinsam wirken, Bündnisse schmieden
Phineo gAG: Initiative Zukunftsträger
Der demografische Wandel führt in vielen Branchen zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Gleichzeitig gibt es mehr als zwei Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne berufliche Qualifikation, und zehntausende Jugendliche im Jahr finden keinen Ausbildungsplatz. „Das hängt auch damit zusammen, dass sich viele von ihnen am Übergang Schule-Beruf orientierungslos fühlen, Unterstützungsangebote oft nicht gut miteinander verknüpft sind und relevante Akteure zu wenig kooperieren. Mit der Initiative Zukunftsträger möchten wir dazu beitragen, das zu ändern und mehr junge Menschen, insbesondere auch Jugendliche in schwierigen Lebenslagen, in die Ausbildung bringen“, erklärt Projektleiterin Katrina Zuchina von der Phineo gAG in Berlin. Die Initiative richtet sich an alle Akteure am Übergang Schule-Beruf: an Schulen, Unternehmen, staatliche Stellen, zivilgesellschaftliche Organisationen und die jungen Menschen selbst.
Der Lösungsansatz, den Phineo nutzt, nennt sich Collective Impact. So funktioniert er: Eine gemeinnützige „Anker-Organisation“ in einer bestimmten Region versammelt über Sektorengrenzen hinweg alle relevanten Akteure in einem Verbund und koordiniert die Zusammenarbeit. So werden die einzelnen Unterstützungsangebote verknüpft, sichtbar gemacht und gemeinsam weiterentwickelt. Phineo selbst unterstützt die Anker-Organisation beim Aufbau und der Begleitung der Verbünde durch Agenda-Setting, Transfer von Wissen und Aufbau von Kapazitäten.
Aktuell arbeitet das bundesweit konzipierte Projekt in den drei Pilot-Regionen Rhein-Neckar, Leipzig und München. 52 Verbundakteure aus verschiedenen Sektoren ermöglichten hier bereits über 5.200 Jugendlichen rund 3.000 Stunden individueller Beratung und brachten zudem 16 Formate der Wissensvermittlung auf den Weg. „Erste Angebote aus dem Gesamtpaket wurden inzwischen in die Regelfinanzierung überführt, was zu operativen Verbesserungen und einheitlicheren Prozessen geführt hat. Aktuell planen wir die Unterstützung von drei weiteren regionalen Verbünden“, erklärt Zuchina. „Damit noch mehr Jugendliche in schwierigen Lebenslagen ihren Weg in die Ausbildung finden und ihre Zukunftsperspektiven verwirklichen können.“
Das Projekt wird durch J.P. Morgan und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
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